St. Pauli selber machen-Erklärung zur Entfernung des Schild und der Gedenktafel am Yaya Jabbi Circle durch das Bezirksamt Mitte.
Am vergangenen Sonntag haben Anwohner*innen und Aktivist*innen die Verkehrsinsel am Park Fiction in Yaya Jabbi Circle umbenannt und dort eine Gedenktafel sowie ein Straßenschild für Yaya Jabbi errichtet.
Yaya war am 14. Januar 2016 von der Polizei im Hamburger Berg festgenommen worden und wurde fünf Tage später tot in seiner Zelle im Gefängnis Hahnöfersand aufgefunden. Die Justizbehörde sprach von Suizid, was Freunde und Familie bis heute anzweifeln. Eine Aufklärung des Todes von Yaya steht bis heute aus.
Gestern morgen, wohl gegen fünf Uhr, sind Schild und Gedenktafel entfernt worden. Auf der Davidwache heißt es, dies sei auf Anordnung des Bezirksamts Mitte geschehen, nachdem sich ein Anwohner der Verkehrsinsel beschwert hatte.
Dieser Vorgang ist eine totale Frechheit! Er reiht sich ein in zahlreiche rassistische Polizeikontrollen rund um Hafentreppe und Park Fiction, die seit 2016 drastisch zugenommen haben. Er reiht sich auch in Razzien in umliegenden Häusern ein – bei der letzten am 10. Februar wurde ein Transparent zum Tod von Oury Jalloh am Plan B entfernt.
Es ist offensichtlich, dass die Politik weder ein Interesse daran hat, Yayas Tod aufzuklären (ebensowenig wie Ourys Tod in Dessau), noch den rassistischen Interventionen in St. Pauli durch die Polizei einen Riegel vorzuschieben. Stattdessen wird mit erstaunlicher Energie ein Gedenkort zerstört.
Wir sagen: Hands off Yaya Jabbi Circle!
Schild und Gedenktafel werden wiederkommen.
Weitere Infos:
Webseite der Initiative in Gedenken an Yaya Jabbi
Facebookseite „Yaya Jabbi Circle“